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Im Jahr 2019 richtete die ganze Welt ihren Blick auf Paris. Genauer gesagt, auf seine Kathedrale, die in Flammen stand, während der Rauch in den Himmel aufstieg. Wir hielten den Atem an, als der Spitzturm einstürzte. Am 8. Dezember 2024, nach fünf Jahren intensiver Restaurierungsarbeiten, ist es endlich an der Zeit, ein neues Kapitel in der Geschichte dieser legendären Kathedrale aufzuschlagen. Notre-Dame ist weit mehr als ein religiöses Bauwerk – sie ist ein gemeinsames Erbe, das Gläubige und Nichtgläubige gleichermaßen durch Schönheit, Geschichte und Spiritualität vereint. Ihre Wiederauferstehung ist ein Symbol der Hoffnung und ein Aufruf, dieses Erbe zu bewahren.

Zu diesem Anlass hatte Michel Teheux eine kraftvolle und symbolische Idee: die Glocken der Kirche Notre-Dame in Huy am 8. Dezember um 10:30 Uhr läuten zu lassen. Er richtet seine Einladung sogar weiter: Warum nicht diese Initiative auf andere Kirchen, die der „Notre-Dame“ geweiht sind, oder sogar auf alle Kirchen des Bistums oder Belgiens ausweiten? 

 

Der Ursprung der Idee: Eine Geste universeller Einheit

In einem Geist der Einheit und des Teilens schlug Michel Teheux diese Initiative vor. „Notre-Dame hat die ganze Welt bewegt und mobilisiert, weit über die Gläubigen hinaus“, betont er. Während die offiziellen Feierlichkeiten in Paris breit übertragen werden, geht es darum, diesen Moment durch eine kollektive Geste zu markieren, die geografische und konfessionelle Grenzen überschreitet.

Die Inspiration kam ihm, als er an eine Veranstaltung entlang der Maas dachte, die zur Feier der Befreiung organisiert wurde. Damals wurden die Kirchen eingeladen, ihre Glocken synchron mit dem Vormarsch der alliierten Truppen läuten zu lassen. Diese Idee führte ihn dazu, vorzuschlagen, dass alle Kirchen diesmal ihre Stimmen vereinen, um am 8. Dezember um 10:30 Uhr mit Notre-Dame de Paris im Einklang zu läuten – als Echo auf die Wiedereröffnungsmesse.

Die Glocken, in ihrer Einfachheit und Stärke, werden hier zu einem beredten Symbol: Sie tragen die kollektive Emotion, erinnern an die Bedeutung der Bewahrung unseres Erbes und erklingen wie ein Ruf zur Einheit. Diese Orte, ob religiös oder nicht, sind Räume der Ruhe und Gelassenheit, die über den Glauben hinaus verbinden. Diese Geste, einfach aber bedeutungsvoll, lädt jede Gemeinschaft ein, sich einer Feier anzuschließen, die die Spaltungen überwindet, um ein gemeinsames Erbe zu bezeugen.

Überlegungen zur Zukunft des religiösen Erbes in Zeiten des Wiederaufbaus

Notre-Dame de Paris ist weit mehr als ein einfaches Gebäude. Die Wiedergeburt dieser symbolträchtigen Kathedrale ist eine Einladung, über unsere Rolle als Erben eines universellen Erbes nachzudenken. Welche Rolle spielt unser religiöses Erbe heute in unserer Gesellschaft?

Michel Teheux zeigte sich etwas enttäuscht über die Entscheidung, die Kathedrale identisch (oder fast identisch) wiederaufzubauen. „Wir haben das Bild von Notre-Dame ein wenig mumifiziert“, bemerkt er. Doch dieser Ort ist nicht dazu bestimmt, in der Zeit eingefroren zu sein – er muss lebendig bleiben, denn „er gehört allen“. Kirchen, ebenso wie Notre-Dame, sind keine bloßen passiven Zeugen unserer Geschichte, sondern Räume mit spirituellem und kulturellem Leben. Religiöses Erbe, so sagt er, ist aus Schichten aufgebaut: „Jede Schicht dieses Millefeuilles ist ein Zeugnis einer Generation von Gläubigen, die das Beste von sich selbst entsprechend ihrer Sensibilität in ein Gebäude eingebracht haben. Wie können wir diese Orte bewahren und gleichzeitig lebendig halten?“ 

Das religiöse Erbe ist sowohl ein Erbe vergangener Überzeugungen als auch eine Herausforderung für die Gegenwart. Während jede Generation ihren Beitrag zu diesem kulturellen und spirituellen Bauwerk geleistet hat, scheint unsere manchmal zurückhaltend zu sein. „Letztlich zeigt diese Angst vor dem Zeitgenössischen doch ein Defizit in unserer heutigen religiösen Kultur. Können unsere Überzeugungen überhaupt Ausdruck finden?“, fragt er. Und fügt hinzu: „Wir leihen uns entleerte Ausdrücke von anderen, weil wir nicht mehr die Kraft haben, unsere eigene Ästhetik zu entwickeln.“ Diese Beobachtung regt zum Nachdenken darüber an, wie wir dieses Erbe auf unsere Weise bereichern und zu einem lebendigen Zeugnis unserer christlichen Gemeinschaft machen können. 

Das lokale Beispiel der Kollegialkirche Notre-Dame in Huy veranschaulicht perfekt diese Spannung zwischen Erbe und Moderne. Nach einem Brand wurde sie durch das Engagement der Bürger von Huy wieder aufgebaut. Diese Kirche ist ein Symbol der Widerstandskraft. Sie kann nicht einfach nur als musealer Ort betrachtet werden; sie trägt auch eine verbindende Dimension, die über das reine Gebäude hinausgeht. Um diese symbolische Dimension zu würdigen, hat Michel Teheux verschiedene Initiativen ins Leben gerufen, wie immersive Aufführungen, die diese Vorstellungskraft in Resonanz mit dem religiösen Erbe wiederbeleben.


Am 8. Dezember um 10:30 Uhr werden die Glocken von Notre-Dame de Paris erklingen, ebenso wie die der Kollegialkirche von Huy und anderer Kirchen, die der Notre-Dame geweiht sind. Diese einfache Geste ist ein Aufruf, unser Erbe zu bewahren und gemeinsam die Wiederauferstehung dieses symbolträchtigen Ortes zu feiern. Eine Einladung, unser gemeinsames Erbe über die Grenzen hinweg erklingen zu lassen. Weitere Informationen zu dieser von Michel Teheux initiierten Aktion erhalten Sie unter: 0495.64.45.51 oder teheux.michel@skynet.be.

 

C.D.