Contactez-nous

Die Diözese Lüttich, insbesondere das Vikariat für Gesundheit, geht einen weiteren Schritt in Richtung Inklusion für hörgeschädigte Menschen mit der schrittweisen Installation von Induktionsschleifen in mehreren Kirchen.

Induktionsschleifen ermöglichen es hörgeschädigten Menschen, die Stimme des Zelebranten oder der Vortragenden klar zu hören, ohne störende Nebengeräusche. Diese Technologie funktioniert über ein Mikrofon, das mit einem Verstärker verbunden ist und den Ton über eine in den Raum integrierte Kupferschleife überträgt. Hörgeräteträger können dann die „T“-Funktion ihres Geräts aktivieren, um den Ton direkt zu empfangen, ohne durch Umgebungsgeräusche gestört zu werden. 

Dieses System verbessert den Hörkomfort erheblich, indem es Echos reduziert und störende Umgebungsgeräusche vermeidet, die in großen Kirchen häufig auftreten. 

Ein schönes Beispiel aus Frankreich: Die im Dezember wiedereröffnete Kathedrale Notre-Dame de Paris hat mehrere Maßnahmen zur Barrierefreiheit für hörgeschädigte Besucher umgesetzt. Der Haupteingang ist für Menschen mit Behinderung zugänglich und ermöglicht einen bevorzugten Zugang ohne Reservierung. Um das Besuchserlebnis zu verbessern, wurden Induktionsschleifen an den Empfangstresen, in den Verkaufsbereichen und in bestimmten Bereichen des Kirchenschiffs installiert. Zudem sind Audioguides mit Induktionsschleifen verfügbar, und eine neue kostenlose mobile App bietet angepasste Touren mit Texttranskriptionen.


Eine schrittweise Umsetzung in der Diözese

Mehrere Seelsorgeeinheiten haben sich dieser Initiative angeschlossen, beginnend mit der Seelsorgeeinheit Fléronnais, die eine Induktionsschleife in der Kirche der Heiligen Familie in Fléron installiert hat. Weitere bedeutende Orte der Diözese, wie die Sankt-Franziskus-Kapelle in Banneux, der Sankt-Lambert-Saal im Espace Prémontrés sowie Kirchen in Raeren und Herve, profitieren ebenfalls von dieser Ausstattung. Demnächst wird das Dekanat Hesbaye zwei Induktionsschleifen installieren.

Die Stiftung Facemiss (Stiftung der katholischen Krankenhausseelsorge), in Zusammenarbeit mit dem Vikariat für Gesundheit, fördert die Ausstattung der am häufigsten besuchten und belebtesten Kirchen. Ziel ist es, dass jedes Dekanat mindestens einen Gottesdienstort mit Induktionsschleife hat, um hörgeschädigten Menschen einen besseren Zugang zu ermöglichen. Dieses Projekt ist daher ein wichtiger Schritt hin zu einer umfassenden Barrierefreiheit kirchlicher Räume in der Diözese.

Die Installation dieser Schleifen erfordert spezielle Finanzmittel, und mehrere Akteure der Diözese arbeiten zusammen, um dies zu ermöglichen. Einige Organisationen wie die Kirchenfabriken oder gemeinnützige Vereine, darunter die Stiftung des Heiligtums Notre-Dame de Banneux, sowie die Stiftung Facemiss, tragen zur Finanzierung der Ausstattung bei.

Diese Solidarität zwischen den verschiedenen Pfarreien und kirchlichen Einrichtungen zeigt ein echtes Engagement für Inklusion. Um die Gläubigen und Besucher über diese Einrichtungen zu informieren, wurde auf der Seite der „Pastorale mit und für Menschen mit Behinderung (SPH)“ der diözesanen Website eine interaktive Google Maps-Karte integriert, die die Standorte der ausgestatteten Kirchen anzeigt.

Mit dieser Initiative bekräftigt die Diözese Lüttich ihr Engagement für eine immer offenere und zugänglichere Kirche. Allen Menschen die volle Teilnahme an Gottesdiensten zu ermöglichen, ist ein wesentlicher Bestandteil des pastoralen Lebens. Die Installation dieser Systeme spiegelt den Willen zur Gastfreundschaft und Fürsorge für alle Menschen wider, unabhängig von ihrem Hörvermögen.

Zur Seite der Pastorale mit und für Menschen mit Behinderung (SPH)


Aurélie HAVELANGE