Am Mittwoch, den 4. Dezember, machte der heilige Nikolaus einen eindrucksvollen Auftritt in Lüttich! Punkt 14 Uhr, begleitet vom Klang des Glockenspiels, das Lieder zu seinen Ehren spielte, erschien er auf dem Balkon der Kathedrale St. Paul. Nach seiner „Teleportation“ auf den Platz nahm er sich einen Moment Zeit, um Groß und Klein zu begrüßen.
❮❯
📷 ©Céline Dallemagne
Die anwesenden Kinder überreichten ihm zahlreiche bunte Zeichnungen, und der heilige Nikolaus erinnerte sie freundlich daran, brav zu sein und nicht zu vergessen, abends die Zähne zu putzen, besonders nach dem Naschen von Süßigkeiten. Selbst die Erwachsenen, angelockt von den Jagdhornbläsern der „Bien Aller Ardenne“, blieben in der Nähe des Kathedralplatzes stehen, um ihn zu begrüßen.
Der große Heilige begab sich anschließend zum Schatz von Lüttich, um sein Publikum zu treffen. Dort mussten die Besucher eine „Schatzsuche“ unternehmen, indem sie einen geheimen Code entschlüsselten: Sie sollten kleine Figuren aus Karton in den Vitrinen entdecken, um Zugang zum Thronsaal zu erhalten.
Nachdem die Herausforderung gemeistert war, konnten Groß und Klein den heiligen Nikolaus auf seinem majestätischen Thron treffen. Er nahm sich Zeit, jeden Einzelnen mit Wärme zu empfangen, Lächeln, Süßigkeiten und Erinnerungsfotos zu schenken.
Dieser einzigartige Moment ermöglichte es allen, die Orte auf neue Weise zu entdecken und mit leuchtenden Augen nach Hause zu gehen, bereit, noch ein wenig auf Weihnachten zu warten!
Der Ursprung der Legende des heiligen Nikolaus
Sie kennen sicherlich die Legende des heiligen Nikolaus, aber kennen Sie wirklich ihren Ursprung? Diese Legende ist in der Lebensgeschichte von Nikolaus von Myra verwurzelt, einem christlichen Bischof des 4. Jahrhunderts, der für seine Großzügigkeit, seine Wunder und seine große Frömmigkeit bekannt ist. Eine der berühmtesten Geschichten erzählt von einer außergewöhnlichen Wohltat: Drei Kinder, Opfer eines habgierigen Metzgers, werden getötet und in einem Salzfass konserviert. Der heilige Nikolaus, von Engeln gewarnt, begibt sich zum Metzger, der ihm anbietet, bei ihm zu speisen; dies lehnt Nikolaus jedoch ab. Er deutet auf das Salzfass, in dem die Leichen der kleinen Opfer liegen, und der Metzger flieht. Durch die Auferweckung der Kinder schenkt der große Heilige ihnen das Leben zurück und führt sie ins Licht. Dieses Wunder begründet den Ruf des heiligen Nikolaus als Beschützer der Kinder, eine Rolle, die er in der gesamten christlichen Welt übernimmt.
Diese Legende wurde von Gérard de Nerval, einem französischen Dichter und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, festgehalten. 1842 veröffentlichte er in La Sylphide die Klage des heiligen Nikolaus, eine gesungene Version der Geschichte, die er in der Region Valois gesammelt hatte. Diese Version ist besonders düster und schildert die Tragödie der drei Kinder, die vom Metzger in ein Salzfass gelegt wurden. Nerval, mit seinem poetischen Sinn, ließ diese alte Legende wieder aufleben, und seine Arbeit trug zu ihrer Popularisierung bei. Der Text wurde später in Les Filles du feu im Jahr 1856 neu aufgelegt, und die Melodie, die vom Komponisten Armand Gouzien angepasst wurde, verbreitete sich in literarischen und populären Kreisen. Das Gedicht inspirierte sogar Gabriel Vicaire, der daraus ein religiöses Märchen machte. Auch wenn diese Version heute als Kinderlied bekannt ist, erinnert sie immer noch an die große Güte des heiligen Nikolaus, der die Unschuldigen auferweckt und das Leben über den Tod triumphieren lässt.
C.D.