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Liebe Brüder und Schwestern!

Empfangen Sie meine besten Wünsche für ein gesegnetes Osterfest!

Ostern bedeutet, Jesus zu suchen und zu entdecken. Es ist wie mit den Ostereiern: Man muss sie im Garten suchen und sie entdecken, denn sie sind versteckt! Im Evangelium der Osternacht nach Markus (16,1-7) lesen wir, dass drei Frauen, die mit Jesus befreundet waren, nach seinem Tod zu seinem Grab gehen, um seinen Leichnam zu pflegen. Dort sehen sie einen jungen Mann in weißem Gewand, der zu ihnen sagt: “Sucht ihr Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten?”.

Dieses Wort bringt mich zum Nachdenken: Die Frauen suchen tatsächlich nach Jesus. Sie waren von Leid betroffen, weil ihr bester Freund, Jesus, zu Unrecht hingerichtet worden war. Aber sie suchen ihn trotzdem, sie gehen bis zu seinem Grab! Auch wir haben in jedem unserer Leben Fragen, Zweifel und suchen nach ihm. Wir sind also eingeladen, nach Jesus zu suchen.

Der junge Mann, der am Grab Jesu sitzt, gibt den Frauen eine Antwort: “Jesus ist auferstanden! Er geht euch nach Galiläa voraus. Dort werdet ihr ihn sehen, wie er es euch gesagt hat”. Jesus lebt also, aber wir können ihn nicht direkt sehen. Man muss also weiter suchen. So gibt der Engel einen Hinweis: “Er geht uns voraus nach Galiläa”. Was bedeutet das? Galiläa ist die Heimatregion der Jünger und der Familie Jesu. Das bedeutet, dass wir Jesus entdecken, indem wir zu unseren Quellen, in die Tiefe unseres Herzens, zurückkehren. Von dort aus gibt uns Jesus einen neuen Anfang, eine neue Gelegenheit, ihn zu entdecken, eine neue Sicht der Dinge.

Jesus schenkt uns ein neues Galiläa, einen neuen Ort der Gemeinschaft! Das gilt auch für unsere Ortskirche, die eine Gemeinschaft unter den Christen herstellt. Dies gilt besonders in diesem Jahr, in dem 50 erwachsene Katechumenen in der Osternacht getauft werden.
Danke, dass wir an dieser Osterfreude teilhaben und sie in unseren Lebensräumen, unserem wallonischen “Galiläa”, bezeugen! Alleluia!

Jean-Pierre Delville, Bischof von Lüttich