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Die Rote Woche, eine Initiative von "Kirche in Not" (AED), entstand 2015 in Brasilien, als die Christus-Erlöser-Statue in Rot beleuchtet wurde, um auf die Verfolgung von Christen im Irak aufmerksam zu machen. Diese symbolische Geste inspirierte das katholische Hilfswerk in vielen Ländern, wodurch ähnliche Aktionen entstanden, wie etwa die Beleuchtung des Trevi-Brunnens in Rom im Jahr 2016. Im Vereinigten Königreich entwickelte sich daraus der Rote Mittwoch, ein Gedenktag für verfolgte Christen.

 

In diesem Jahr findet die Rote Woche vom 17. bis 24. November 2024 statt, mit besonderem Fokus auf den Roten Mittwoch am 20. November. An diesem Tag werden weltweit Hunderte von Kirchen, Denkmälern, Kathedralen und öffentlichen Gebäuden in Rot erleuchtet, um auf die kritische Lage von Millionen verfolgter oder unterdrückter Gläubiger hinzuweisen. In Australien werden 22 Diözesen ihre Kathedralen beleuchten und Veranstaltungen zur Verfolgung im Heiligen Land organisieren, während zwei Diözesen in Neuseeland erstmals am „Roten November“ teilnehmen. In Kanada wird in Montréal eine spezielle Messe gefeiert, und die Kuppel des Oratoriums Saint-Joseph wird rot beleuchtet, begleitet von einer Gebetswache in Toronto. In Lateinamerika beteiligen sich Chile und Mexiko trotz lokaler Herausforderungen wie Kirchenbränden und Morden an Priestern an der Initiative, und in Kolumbien wird Schwester Gloria Narvaez von ihrer Entführung in Mali berichten.

In Europa verfolgt Deutschland einen ökumenischen Ansatz mit Live-Konzerten und der Vorstellung des Berichts "Verfolgt und vergessen?". In Frankreich wird die „Nacht der Zeugen“ in die Rote Woche integriert und thematisiert Armenien, Pakistan und Burkina Faso. In Spanien wird eine Wanderausstellung mit dem Titel „Die Schönheit des Martyriums“ in mehreren Städten gezeigt, während Wahrzeichen wie die Sagrada Familia rot beleuchtet werden. Im Vereinigten Königreich sensibilisieren katholische Schulen für die Verfolgung von Christen, und Veranstaltungen finden im Westminster-Palast und im schottischen Parlament statt, mit einer speziellen Messe im Oratorium von Brompton.

Auch Belgien erstrahlt in Rot

In Belgien organisiert „Kirche in Not Belgien/Luxemburg“ am Mittwoch, den 20. November, einen Abend zum Thema verfolgte Christen in Anwesenheit des Erzbischofs Mgr. Luc Terlinden. Das Programm, das in Löwen stattfinden wird, ist wie folgt geplant:

  • 18:00 Empfang
    Sekretariat von "Kirche in Not" - Abdij van Park 5, 3001 Löwen
  • Film „Helden des Glaubens“
    Zeugnisse aus dem Irak, Nigeria, Pakistan und Sri Lanka
  • Reflexion von Mgr. Luc Terlinden
    Fragen und Antworten
    Begegnungsmoment
  • 20:00   Kerzenprozession und Gebetswache
    Abteikirche St. Johannes der Evangelist

Dieser Moment des Teilens und der Besinnung zielt darauf ab, die Teilnehmer stärker für die Realität der verfolgten Christen zu sensibilisieren und durch Gebet und konkrete Aktionen Solidarität zu zeigen.

Belgische Initiativen können auf der unten stehenden Karte lokalisiert werden. In unserer Diözese wird beispielsweise die Kathedrale von Lüttich an diesem Mittwoch in Rot erstrahlen. 
 

Ein Licht in der Dunkelheit

„Kirche in Not“ erinnert daran, dass die Verfolgung von Gläubigen weiter zunimmt. Im Jahr 2023 zeigte der Bericht zur Religionsfreiheit, dass in 61 der 196 analysierten Länder erhebliche Verletzungen festgestellt wurden – eine Verschärfung im Vergleich zum vorherigen Bericht von 2020. Christliche Minderheiten gehören zu den häufigsten Zielscheiben, Opfer autoritärer Regime, dschihadistischer Gruppen oder übersteigerter religiöser Nationalismen.

„Kirche in Not“ hebt auch das mangelnde Handeln der internationalen Gemeinschaft gegenüber diesen Gewalttaten hervor, die oft in strategisch wichtigen Ländern wie China, Indien, Pakistan oder Nigeria toleriert werden. Diese Kultur der Straflosigkeit verstärkt einen immer tieferen Kreislauf der Unterdrückung.

Um die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und ihre Solidarität auszudrücken, sind die Teilnehmer eingeladen, zu beten, rote Poster in ihren Fenstern zu platzieren und ihre Gebäude – auch nur kurz – unter Einhaltung der lokalen Energievorschriften zu beleuchten.

Rot, die liturgische Farbe der Märtyrer, erinnert daran, dass diese Verfolgungen nicht nur Geschichten aus der Vergangenheit sind, sondern eine gegenwärtige Realität. Indem man sich den Initiativen der Roten Woche anschließt, kann jeder eine Rolle spielen, sei es durch das Anzünden einer Kerze oder das Teilen einer Botschaft der Hoffnung.

Gemeinsam erinnern diese einfachen, aber bedeutungsvollen Gesten an die Wichtigkeit, die Religionsfreiheit zu verteidigen und Solidarität mit den weltweit verfolgten Christen zu zeigen.

 

A.H. & C.D.